Source:
Christina, Königinn von Schweden, und ihr Hof, volume 1, pages 152 to 161, by Wilhelm Heinrich Grauert, 1837
The account:
Es ist in der allgemeinen Schilderung des Schwedischen Reiches gezeigt worden, wie während der Minderjährigkeit Christina's das Ansehn und die Gewalt des Adels überhaupt sich immer mehr erweitert und befestigt, und wie die Macht des Reichsrathes eine sehr hohe Stufe erstiegen hatte. In dem letztern war es das Haus Oxenstierna, welches, so zu sagen, das regierende Haus von Schweden geworden war. Unter den fünf höchsten Würdenträgern, die nach des Königs Tode als Regentschaft und Vormünder eingesetzt worden, gehörten drei der Familie Oxenstierna an, der Reichs-Kanzler, sein jüngerer Bruder Gabriel Gustavson, der Reichs-Drost, und sein Vatersbruderssohn Gabriel Bengtson, der Reichs-Schatzmeister; sechs Mitglieder der Familie hatten zu Axel's Zeit Sitz im Reichsrathe, und die Mehrzahl in demselben waren ihre Verwandte, Freunde oder Günstlinge; der Reichs-Kanzler war die Seele des Ganzen, und daheim, wie im Auslande, hochverehrt und gefürchtet: er schaltete mit fast unumschränkter Macht; sein Staat war fürstlich; sein Benehmen gegen Niedere gebieterisch und oft hart. Die junge Königinn hatte er schon früh an sich zu fesseln gesucht: daher gab er seine Verwandten ihr zu Hofmeisterinnen, und unterrichtete sie selbst im Staatswesen. Aber schon Gustav Adolf war der Uebermacht des Adels keineswegs geneigt gewesen, und hatte aufrichtiges Wohlwollen für den Bürger- und Bauernstand genährt. Die große Gewalt des Reichsrathes entsprach eben so wenig seinen Ideen, und er wählte vielmehr einzelne Personen, denen er sein Vertrauen schenkte, und die Ausführung seines Willens übertrug. In seiner Tochter wohnte ein männlicher Geist; Ruhmliebe und Ehrgeiz bildeten einen Hauptzug ihres Charakters; und ihre großen Fähigkeiten waren durch sorgfältigen Unterricht und eifrige Studien glänzend ausgebildet worden. Wie hätte sie es daher zufrieden sein sollen, die Herrschaft einem Andern zu überlassen, und ihm bei der Welt den Ruhm zu gönnen, welchen Schweden schon errungen hatte, und durch das Ende des großen Krieges jedenfalls noch in höheren Maße erwerben mußte? Je berühmter schon des Mannes Name im Auslande war, je mehr man sein unumschränktes Ansehn in der Verwaltung des Reiches kannte, desto mehr mußte man alle großen Erfolge ihm zuschreiben, und sein Haupt von dem Glanze umstrahlt werden, welcher der Krone zu Theil ward: und es war ja ein Frauenzimmer, das die Krone trug. Sie selbst konnte daher wohl leicht überredet werden, Oxenstierna strebe nach einer ausschließlichen Herrschaft im Staate. So entstand in Christina eine Art von Eifersucht gegen den Reichskanzler, der von unrechtmäßiger Ehrsucht wohl frei zu sprechen ist, wenn er sich auch gern an der Spitze des Staates sah: sie wollte keine Schattenköniginn sein, sondern die Macht wirklich ausüben, die ihr anvertraut war. Nach denselben Grundsätzen strebte sie aber auch, die Gewalt des Reichsrathes in die früheren Schranken zurückzuweisen: und theils, um diesen Zweck leichter zu erreichen, theils aus Wohlwollen für die übrigen Stände des Reiches, suchte sie dem mächtigen Adel überhaupt seine Macht zu schmälern. Ein anderer wichtiger Grund von Christina's Abneigung gegen Oxenstierna und seine Familie lag in den beiderseitigen Verhältnissen zu dem Pfälzischen Hause. Christina war von der Pfalzgräfinn Katharina erzogen, hegte große Hochachtung für die ausgezeichneten Eigenschaften derselben, und bewahrte ihr Andenken in herzlicher Liebe; mit ihren Kindern war sie in vertrauten Verhältnissen aufgewachsen, und mit dem Vater unterhielt sie fortwährend einen freundschaftlichen Briefwechsel, dem auch die Staatsangelegenheiten keineswegs fremd waren. Des Pfalzgrafen Haus aber war von Oxenstierna und seinen Anhängern sehr schröff und abstoßend behandelt worden: den alten Pfalzgrafen hatte man von den Geschäften gänzlich entfernt, seinem Sohne Karl Gustav manche Verdrießlichkeiten bereitet; und während dieser in Deutschland war (1642 f.), stieg zwischen ihm und den Oxenstierna das Mißtrauen und die Spannung in hohen Grade, vorzüglich weil diese alle Absichten und Pläne Karl Gustav's auszukundschaften suchten; namentlich auf Johann Oxenstierna war der junge Pfalzgraf erbittert, und glaubte sogar, man mache Anschläge auf sein Leben: doch suchte er mit großer Klugheit allen Schein von Partheiung zu vermeiden. Wenn daher Christina von dieser feindseligen Stellung der Großen gegen ihre nahen und geliebten Verwandten schon von selbst höchst unangenehm berührt werden mußte, so unterließ der ehrgeizige und gekränkte Pfalzgraf, welcher sehr früh den Plan scheint gefaßt zu haben, die Schwedische Krone auf seinen Sohn zu bringen, gewiß nicht, diese gereizte Stimmung gegen die Großen, und namentlich gegen Oxenstierna, bei ihr zu nähren und zu erhöhen: sein Einfluß auf die Ansichten und Gesinnungen der jungen leicht erregbaren Königinn ist daher nicht gering anzuschlagen. Ihre Abneigung gegen das Haus Oxenstierna erhielt aber von zwei Seiten reichliche Nahrung. So lange Schweden in Kriege verwickelt war, konnte Christina nicht hoffen, ihre Absicht auf selbständige Herrschaft zu erreichen: der Reichskanzler war nun einmal im Besitze aller Verhältnisse und Zustände des In- und Auslandes, die im Kriege von Bedeutung waren, machten ihn ganz unentbehrlich; er war der Einzige, der bei den auswärtigen Mächten eines Ansehns genoß, wie es die Wahrnehmung der Interessen Schwedens erforderte; und sein Sohn Johann war schon lange vor der Mündigkeit der Königinn zum Gesandten bei den Friedensunterhandlungen ernannt worden. Auf den Verlauf der Kriegsangelegenheiten konnte aber Christina schon ihres Geschlechtes wegen nur geringen Einfluß ausüben. War dagegen das Reich zur Ruhe gebracht, so konnte sie, bei ihrem Verstande und ihren Kenntnissen, die Regierung selbst leiten, und einige andere Männer zu ihren vertrauten Ministern erheben, welche die Oxenstierna leichter entbehrlich machten. Ueberdieß hatten die Schwedischen Waffen in den letzten Jahren so manche glorreiche Siege erkämpft, und eine so Ehrfurcht gebietende Stellung errungen, daß grade jetzt Schweden einen sehr vortheilhaften und ruhmvollen Frieden hoffen durfte. So lange Christina lebte, hatte sie noch keinen Frieden und keine Ruhe genossen: unter dem Geräusche der Waffen war sie geboren, unter dem Donner der Kanonen aufgewachsen; ein großer Theil ihres Volkes war vom Kriege hingerafft, und ihr geliebter Vater ein blutiges Opfer desselben geworden; ihr Volk war erschöpft, und sein gesammter Zustand bedurfte vielfacher Verbesserung. Wenn dieß in ihr den sehnlichsten Wunsch nach der Beendigung des Krieges erregte, so hatte daran gewiß auch ihre große, von früher Kindheit an genährte Liebe zu den Künsten des Friedens bedeutenden Antheil: nur die Beruhigung des Reiches aber gewährte ihr die Aussicht, den Studien und Wissenschaften so viele Zeit zu widmen, wie sie wünschte, und wie sie seit den Jugendjahren gewohnt war, als die Bürde der Regierung sie noch nicht in Auspruch nahm. Daher hegte Christina, ebenso wie die Völker Europa's, schon vor ihrer Mündigkeit das sehnlichste Verlangen nach dem allgemeinen Frieden. Als im Jahre 1643 der Pfalzgraf ihr Glück wünschte zu den glänzenden Vortheilen, welche die Schweden neuerdings in Deutschland erfochten hatten, antwortete sie ihm: "sie hoffe, das werde den allgemeinen Frieden erleichtern, welchen sie auf's Sehnlichste wünsche, und sie übernehme es, diesen dem Reichsrathe mit gleichem Eifer anzuempfehlen." Nun fehlte es aber unter den Hofleuten nicht an Gegnern Oxenstierna's, welche ihr einflüsterten, er und sein Haus habe nichts weniger als ein aufrichtiges Streben für die Herstellung des Friedens; er sehe wohl ein, daß er seine bisherige Macht nur bei der Fortdauer des Krieges behaupten könne, und suche ihn daher durch alle Mittel in die Länge zu ziehen. Die große Langsamkeit, womit das Friedensgeschäft betrieben wurde, die tausend und abermals tausend Verzögerungen, welche die Unzahl von durchkreuzenden Interessen, der kleinliche Eigensinn in Behauptung des Ceremoniels und die vielfachen Ränke veranlaßten, gaben diesen Behauptungen einige Wahrscheinlichkeit; und man unterließ nicht, den unbiegsamen und strengen Sinn des Gesandten Johann Oxenstierna für diese Beschuldigung zu benutzen. — Doch diese geschickten Leute führten ihre Minen auch noch weiter, und leiteten sie auf einen Fleck, wo sie recht wohl wußten, daß bei der jungen Fürstinn eine leicht verwundbare Stelle sei. Mehr als je nämlich verbreiteten sich jetzt die Gerüchte, der Kanzler beabsichtige, seinem Sohne Erich die Hand der Königinn zu verschaffen, und damit die höchste Stufe des Glanzes und der Macht zu ersteigen: die Erfolglosigkeit der Bemühungen des Kurfürsten von Brandenburg um eine Vermählung mit Christina hat ohne Zweifel diesen Gerüchten großes Gewicht gegeben. Salvius sagte sogar zu d'Avaux, Oxenstierna wolle die Königinn hindern zu heirathen, um das Reich zum Wahlreiche zu machen, dem Adel die ganze Gewalt in die Hände zu spielen, und andere Dinge zu thun, die er nur bei Unruhen und Krieg ausführen könne. Bald hieß es allgemein, die Königinn von Schweden werde den Sohn Oxenstierna's heirathen. Natürlich beeilte man sich, diese Reden zu Christina's Kenntniß zu bringen: ihr Stolz konnte es aber schwerlich ertragen, daß man glaubte, sie, die Tochter Gustav Adolf's, werde den Sohn eines ihrer Diener zum Gemahl wählen. So geschah es denn wahrscheinlich auf ihr Geheiß, daß (i. J. 1646) der Feldmarschall de la Gardie dem Reichskanzler über diese Reden Mittheilung machte. Nicht lange darauf sprach die Königinn selbst darüber zu Oxenstierna, mit der Weisung, das beste Mittel, dieß Gerücht zum Schweigen zu bringen, sei, daß sein Sohn sich vermähle. Der Kanzler konnte die Nothwendigkeit, diesen Schritt zu thun, nicht verkennen: er berichtete seinem Sohne die Aeußerungen der Königinn, und unterstützte sie mit gewichtigen Gründen. "Ich muß gestehn", sagt er, "daß dergleichen Einbildungen nur belacht zu werden verdienten, wenn man mit einer andern Person zu thun hätte. Wie aber jetzt die Sachen stehen, so benutzen meine Feinde Alles, um mich anzuschwärzen, und aus einer Kleinigkeit ein großes Uebel zu machen. Der gute Gott wird diese seiner Zeit schon an's Licht ziehen, und ich vertraue ihm von ganzem Herzen, da ich niemals von dem Wege des Rechten abweiche. Doch ist es nöthig, daß du von der Lage der Dinge unterrichtet seiest, und dich dagegen waffnest. Und so grundlos und ungerecht jener Argwohn ist, so erfordert es doch dein künftiges Glück, ihn schleunig in seiner Blöße darzustellen, dadurch, daß du eine deiner Person und deinem Range angemessene Gemahlinn wählst. Ich wünsche dieß von ganzem Herzen, auch deßhalb um Sprößlinge meines Hauses zu sehen." Darauf schlägt er ihm die Tochter des Grafen Nik. Brahe als eine passende Lebensgefährtinn vor, und fordert ihn zu ernstlicher Erwägung dieser Sache auf. Aus diesem vortrefflichen Briefe, worin sich die große Rechtlichkeit des Kanzlers, so wie seine gefährliche Stellung am Hofe ausspricht, scheint deutlich hervorzugehen, daß man ihm jene ehrsüchtigen Absichten mit Unrecht Schuld gab. Und bald machte er die Beschuldigung gänzlich zu Schanden, indem Erich mit der genannten Gräfinn Elisabeth Brahe sich wirklich vermählte. Uebrigens lassen sich Oxenstierna's eigentliche Absichten und geheime Gedanken wohl nicht bestimmt angeben. Gewiß ist nur, daß Frankreich schon im J. 1633 dem Reichskanzler seine Unterstützung zu dieser Heirath angeboten hat, um ihn zu gewinnen, er aber durchaus nicht darauf eingegangen ist; daß demnach schon damals das Gerücht davon, wahrscheinlich durch die Franzosen, sich allgemein verbreitete, so daß die Königinn Mutter selbst es gegen den Dänischen Residenten äußerte; und daß Oxenstierna seinen Sohn Erich zärtlich liebte. Obschon er aber vorzügliche Talente besaß, und auch auf Reisen sich gebildet hatte, so scheint doch sein Charakter zu Christina wenig gepaßt zu haben, da er, wie sein Bruder, von rauhem, reizbarem und hochfahrendem Wesen war.
Die andere Veranlassung zur Uneinigkeit zwischen Christina und Oxenstierna war, daß bei ihr immer mehr eine entschiedene Neigung für Frankreich und das Französische Wesen hervortrat: ihre angeborene Lebhaftigkeit des Geistes, Liebe zu anmuthiger Conversation und Witz, und Hinneigung zu den feinen und geschmeidigen Hofsitten machten ihr den Umgang mit Franzosen und Französisch Gebildeten besonders angenehm. Zugleich glaubte sie, das Interesse Schwedens sei mit dem Frankreichs, in Bezug auf das Deutsche Reich, auf's Engste verbunden. Damit stand aber in grellem Contraste die alterthümliche Einfachheit und Rauhheit der Schwedischen Großen, die meist im Kriege oder auf ihren Gütern aufgewachsen waren: fehlte doch selbst an Gustav Adolf's Hofe noch fast alle Etiquette. Und Männer, wie der Reichskanzler, die mit den Franzosen in vielfachem Geschäftsverkehr gestanden, und ihre Denk- und Handlungsweise kennen gelernt, und die glatte Außenseite so oft mit der Herzensmeinung in schroffem Widerspruche gefunden hatten, konnten sich mit der Wälschen Galanterie wenig befreunden, sondern faßten bei ihrer nordischen Schlichtheit eine entschiedene Abneigung und Geringschätzung gegen dieselbe. Ohne Zweifel hegte der größte Theil des alten Adels ganz dieselbe Gesinnung. Ein solcher Gegensatz in Leben und Lebensweise, so unbedeutend er an sich ist, führt doch ganz gewöhnlich zu feindseliger Trennung.
Diese Verhältnisse waren gewiß zahlreich und einflußreich genug, um in Christina eine Abneigung gegen Oxenstierna zu erzeugen, welche die Hochachtung, die sie dem Manne wegen seiner Verdienste und großen Eigenschaften zollte, allmählig einigermaßen zu überwinden vermochte, und sie veranlaßte, ihn etwas in den Hintergrund zu drängen, ohne jedoch seine Stellung im Aeußern zu beeinträchtigen. Wie früh diese Abneigung sich gebildet hat, läßt sich nicht nachweisen: doch fällt die erste Spur davon in ihr 15tes Jahr, indem sie ihrem Oheime schreibt: "Salvius vermahnt zum Frieden. Aber hier ist es des R.... k.... (d. i. Reichskanzlers) ernst nicht. Er (nämlich Salvius) bekommt filze, wenn er von tractaten schreibet. Vergangenen winter solte Grubbe weg ziehn zum tractiren, und auch 2 von den Räthen, aber sie sind noch alle hier. Innerhalb etliche tage wird Jo.... Ox.... ausziehn. Er und Salvius werden tractiren, aber sie werden schwerlich über eins kommen." Sehr deutlich tritt ihre Gesinnung schon bald nach ihrem Regierungsantritte hervor: ihre Briefe an den Reichskanzler über die Dänischen Friedensverhandlungen lassen diese trotz der Verhüllung durchscheinen; und in der Rede, welche sie bei seiner Standeserhöhung hielt, vermag alles Lob nicht, dieselbe ganz zu verdecken; wenigstens tritt die Superiorität der Königinn stark darin hervor. Außer andern Zeichen von ihrer Kälte gegen das ganze Oxenstiernasche Haus, ist hieher zu rechnen die Entlassung des Hugo Grotius als Schwedischen Gesandten am Französischen Hofe. Theils der Antheil Christina's an den Verhältnissen des Grotius, theils das Interesse, welches jeder wissenschaftlich Gebildete an dem Schicksale dieses hochberühmten Mannes nimmt, wird es rechtfertigen, wenn wir einigermaßen auf die Lebensverhältnisse desselben eingehen.
English translation (my own):
In the general description of the Swedish Empire, it has been shown how, during Kristina's minority, the prestige and power of the nobility in general had steadily expanded and strengthened, and how the power of the Council of the Realm had reached a very high level. In the latter, it was the House of Oxenstierna that had become, so to speak, the ruling house of Sweden.
Among the five highest dignitaries appointed as regents and guardians after the King's death, three belonged to the Oxenstierna family: the Grand Chancellor, his younger brother Gabriel Gustafsson, the Grand Steward, and his fraternal nephew Gabriel Bengtsson, the Grand Treasurer. Six members of the family had seats in the Council during Axel's time, and the majority were its relatives, friends, or favorites. The Grand Chancellor was the soul of the whole and was highly respected and feared both at home and abroad. He ruled with almost unlimited power; his state was princely; his behaviour towards inferiors was imperious and often harsh.
He had sought to captivate the young Queen from an early age; therefore, he gave his relatives as tutors and taught her political affairs himself. But Gustav Adolf had been by no means inclined toward the superiority of the nobility and had nurtured a genuine benevolence for the burghers and peasant classes. The great power of the Council corresponded just as little to his ideas, and he instead chose individuals to whom he placed his trust and entrusted the execution of his will.
A manly spirit lived in his daughter. Love of fame and ambition formed a central trait of her character; and her great abilities had been brilliantly cultivated through careful instruction and diligent study. How, therefore, could she have been content to cede power to another and grant him the fame among the world that Sweden had already achieved and was bound to acquire even more with the end of the great war?
The more famous a man's name was abroad, the more his absolute authority in the administration of the realm was recognised, the more all great successes had to be attributed to him, and his head had to be illuminated by the splendour that came with the crown; and it was, after all, a woman who wore the crown. She herself could therefore easily have been persuaded that Oxenstierna was striving for exclusive rule in the state. A kind of jealousy thus arose within Kristina toward the Grand Chancellor, who can certainly be said to be free of unjust ambition, although he liked to see himself at the head of the State. She did not want to be a shadow queen, but to truly exercise the power entrusted to her.
Following the same principles, she also strove to restore the power of the Council to its former limits. Partly to facilitate this goal, and partly out of good will toward the other Estates of the Realm, she sought to diminish the power of the powerful nobility in general.
Another important reason for Kristina's dislike of Oxenstierna and his family lay in their mutual relationships with the Palatine House. Kristina had been raised by Countess Palatine Katarina, had great respect for her distinguished qualities, and preserved her memory with heartfelt affection. She had grown up in close relationships with her children, and she maintained a constant, friendly correspondence with their father, to which state affairs were by no means foreign.
The Count Palatine's family, however, had been treated very harshly and repulsively by Oxenstierna and his supporters. The old Count Palatine had been completely removed from affairs, and his son, Karl Gustav, had been subjected to many annoyances; and while he was in Germany (in 1642), the distrust and tension between him and the Oxenstierna rose to a high degree, particularly because the Oxenstierna family sought to discover all of Karl Gustav's intentions and plans. The young Count Palatine was particularly embittered against Johan Oxenstierna and even believed that attempts were being made on his life; yet he strove with great prudence to avoid any appearance of partisanship.
Therefore, if Kristina was inevitably deeply displeased by this hostile attitude of the nobles towards her close and beloved relatives, the ambitious and offended Count Palatine, who seems to have conceived the plan very early on to transfer the Swedish crown to his son, certainly did not fail to nurture and increase this irritated mood against the nobles, and especially against Oxenstierna. His influence on the views and attitudes of the young, easily excitable Queen is therefore not to be underestimated. But their dislike for the House of Oxenstierna received ample nourishment from two sides.
As long as Sweden was embroiled in war, Kristina could not hope to achieve her goal of independent rule. The Grand Chancellor was in possession of all the circumstances and conditions, both at home and abroad, that were of importance in the war, making him absolutely indispensable. He was the only one who enjoyed the prestige among foreign powers that was required to represent Sweden's interests; and his son Johan had been appointed ambassador to the peace negotiations long before the Queen came of age.
However, Kristina, due to her sex, could exert only limited influence on the course of military affairs. Once the kingdom had been brought to peace, however, she could, with her intelligence and knowledge, direct the government herself and appoint several other men as her trusted ministers, who made Oxenstierna more easily dispensable. Moreover, in recent years, the Swedish army had won so many glorious victories and achieved such a formidable position that, right now, Sweden could hope for a very advantageous and glorious peace.
As long as Kristina had lived, she had never enjoyed peace or tranquility. She was born to the sound of weapons, had grown up under the thunder of cannons. A large part of her people had been slain by the war, and her beloved father had become its bloody victim. Her people were exhausted, and their entire condition needed much improvement. If this aroused in her the most ardent desire for an end to the war, her great love for the arts of peace, nurtured from early childhood, certainly played a significant role. Only the pacification of the realm, however, granted her the prospect of devoting as much time to studies and the sciences as she desired, as she had been accustomed to since her youth, when the burden of government had not yet overwhelmed her.
Therefore Kristina, like the peoples of Europe, cherished the most ardent desire for general peace even before she came of age. When in 1643 the Count Palatine congratulated her on the brilliant advantages the Swedes had recently won in Germany, she replied that she hoped this would facilitate the general peace she most ardently desired, and she undertook to recommend it to the Council with equal zeal.
Now, however, there was no shortage of opponents of Oxenstierna among the courtiers, who whispered to her that he and his House had anything but a sincere desire to establish peace; that he clearly realized that he could only maintain his existing power if the war continued and was therefore seeking to prolong it by all means.
The great slowness with which the peace process was pursued, the thousands upon thousands of delays caused by the myriad of conflicting interests, the petty obstinacy in maintaining the ceremony, and the manifold intrigues, gave these allegations some credibility; and they did not fail to use the inflexible and strict spirit of the ambassador, Johan Oxenstierna, to support this accusation. —
But these clever men continued their miens even further, and directed them to a spot where they knew full well that the young princess had a vulnerable spot. More than ever, rumours spread that the Chancellor intended to secure the Queen's hand for his son Erik and thus ascend to the highest level of splendour and power. The failure of the Elector of Brandenburg's efforts to marry Kristina undoubtedly gave these rumours considerable weight. Salvius even told d'Avaux that Oxenstierna wanted to prevent the Queen from marrying in order to make the realm elective, to place all power into the hands of the nobility, and to do other things that he could only accomplish during unrest and war. Soon it was widely rumoured that the Queen of Sweden would marry Oxenstierna's son.
Naturally one hastened to bring these words to Kristina's attention, but her pride could hardly bear the belief that she, the daughter of Gustav Adolf, would choose the son of one of her servants as her husband. It was probably thus at her behest that (in 1646) Field Marshal de la Gardie informed the Grand Chancellor of these words. Not long afterward, the Queen herself spoke to Oxenstierna about them, advising that the best way to silence this rumour was for his son to marry. The Chancellor could not fail to recognise the necessity of taking this step. He reported the Queen's statements to his son and supported them with weighty reasons.
"I must confess", he says, "that such notions would only be laughed at if one had to deal with another person. But as things stand now, my enemies are using everything to blacken me and make a great evil out of a trifle. The good Lord will bring this to light in due course, and I trust in Him with all my heart, as I never deviate from the path of righteousness.
However, it is necessary that you be informed of the state of affairs and arm yourself against it. And as groundless and unjust as that suspicion is, your future happiness nevertheless requires that you quickly expose it in its nakedness by choosing a wife appropriate to your person and rank. I desire this with all my heart, also in order to see scions of my House."
He then proposes Count Nils Brahe's daughter as a suitable life partner and urges him to seriously consider the matter. From this excellent letter, which expresses the Chancellor's great integrity as well as his dangerous position at court, it seems clear that he was unjustly accused of those ambitious intentions. And he soon completely disgraced the accusation by actually marrying the aforementioned Countess Elisabeth Brahe.
Oxenstierna's true intentions and secret thoughts cannot be determined with certainty. All that is certain is that as early as 1633, France offered the Grand Chancellor its support for this marriage in order to win him over, but he absolutely refused to accept it; and that, accordingly, even then, the rumour of it, probably through the French, was widespread, so that the Queen Mother herself expressed it to the Danish Resident and that Oxenstierna loved his son Erik tenderly. Although he possessed outstanding talents and had also educated himself through travel, his character seems to have been little suited to Kristina, as he, like his brother, was rough, irritable, and arrogant.
The other reason for the disagreement between Kristina and Oxenstierna was that she increasingly showed a decided affinity for France and the French way of life. Her innate vivacity of mind, love of elegant conversation and wit, and affinity for the refined and pliant court customs made her association with the French and French scholars particularly pleasant. At the same time, she believed that Sweden's interests were closely linked to those of France with regard to the German Empire.
This, however, contrasted sharply with the antiquated simplicity and roughness of the Swedish nobility, most of whom had grown up in war or on their estates. Even at Gustav Adolf's court, etiquette was almost entirely lacking. And men like the Grand Chancellor, who had frequently dealt with the French, had become acquainted with their way of thinking and acting and had so often found their polished exterior in sharp contrast to their heartfelt opinions, had little sympathy with Romantic gallantry, but rather, in their Nordic simplicity, developed a decided dislike and contempt for it. Undoubtedly, the majority of the old nobility shared exactly the same sentiment. Such a contrast in life and way of life, however insignificant in itself, nevertheless quite commonly leads to hostile divisions.
These circumstances were certainly numerous and influential enough to create in Kristina an antipathy towards Oxenstierna, which gradually overcame the respect she had for the man because of his merits and great qualities, and it caused her to push him somewhat into the background without, however, impairing his external position. How early this dislike developed cannot be proven; however, the first trace of it dates back to her 15th year, when she wrote to her uncle:
"Salvius urges peace. But the G.... C.... (that is, the Grand Chancellor) is not serious here. He (namely, Salvius) gets flack when he writes about treaties. Last winter, Grubbe was supposed to leave to treat, and two of the councilmen as well, but they are all still here. Within a few days, Jo.... Ox.... will leave. He and Salvius will treat, but they will hardly be able to reach an agreement."
Her attitude became very clear soon after her accession to power. Her letters to the Grand Chancellor about the Danish peace negotiations reveal this despite their disguise; and in the speech she delivered at his status elevation, no amount of praise can completely conceal it — at least the Queen's superiority is clearly evident in it.
Among other signs of her coldness toward the entire House of Oxenstierna, the dismissal of Hugo Grotius as Swedish ambassador to the French court must be included here. Partly Kristina's interest in Grotius' circumstances and partly the interest that every scholarly person takes in the fate of this highly renowned man will justify us considering his circumstances in some detail.
Above: Kristina.

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