Source:
Staats-Geschichten von Riga und Lieffland, pages 15 to 17, author unknown, 1700
The account:
Die zwischen Pohlen und Schweden vorgegangene Unruhen weiter herzuhohlen / als von der Regierung der Königin Christina wäre allhie eine unnöthige überflüssige Sache / und weit auß dem Gleise unsers Vorhabens / deßwegen wir stillschweigend vorbey gehen / was zwischen dem König Sigismund und dem Hertzog Carl von Sundermanland vorbey gangen ist / indeme diser die Schwedische Cron angenommen / und König Sigismund von Schweden abgewisen / welcher aber den Titel / als König in Schweden nicht wolte fallen lassen / wie auch sein Recht auff gedachtes Königreich nicht vergeben wollen / woraus hernach der Krieg entstanden ist / zu dessen Anfang füglich zukommen / wir folgende Relation von dem Schwedischen Hof suchen müssen.
Nachdeme der fürtreffliche König und Held / Gustavus Adolphus, auß Schweden auf deß Römischen Reichs-Boden sich begeben / und Seine Majestät dero einige Leibes- und Cron-Erbin / die fünffjährige Princessin Christina unter der Obsicht und Zucht deß Reichs-Raths de la Gardie hinterlassen / hingegen dem Reichs-Cantzler Axel von Oxenstirn / Ertz-Bischoffen von Upsal / theils umb seines hohen Verstands sich zu bedienen / theils von dem Volck / welches ihn sehr liebte / zu entfernen / mit sich genommen hatte / gabe solches am Schwedischen Hofe Ursach zu zwey starcken Factionen / welche etliche Jahre nach dem Todt deß / Königs Gustavi Adolphi die Schwedische Regierung zimlich in Verwirrung gesetztet haben / und zwar auß folgenden Ursachen:
Der Reichs-Rath de la Gardie hatte einen Sohn / gleichen Alters mit der Princessin Christina / und widmete solchen Jhro Königl. Hoheit zu einem Aufwarter / in den Ehrsüchtigen Gedancken / daß beede Gemüther / wie die Leiber / miteinander aufwachsen / und die Princessin gedachten jungen Magnes de la Gardie auf solche Weise lieb gewinnen möchte / um solchem mit der Zeit die Königliche Cron auf das Haupt zu setzen.
Solches Werck zu befördern / liesse der de la Gardie die junge Königliche Princessin auf Frantzösische Arth und Weise erziehen / in allerhand Erlustigungen von Comœdien, Balletten und dergleichen / so der Princessin wolgefielen / nicht aber dem Cantzler Oxenstirn / welcher seine Correspondenz in Schweden hatte / und sich der künfftigen Regentin Zucht angelegen seyn liesse. Derowegen stellete er Seiner Majestät / dem König / die gefährliche Consequenz diser Zucht vor / daß nemlich die künfftige Regentin eines mächtigen / grossen und glorwürdigen Königreichs in solchen üppigen Ergötzlichkeiten nicht müsse erzogen werden; sondern vor allen Dingen in der wahren Evangelischen Lehr / hernach in den Gesätzen deß Lands / und einer rechten Regierungs-Lehr.
With modernised spelling:
Die zwischen Polen und Schweden vorgegangene Unruhen weiter herzuholen, als von der Regierung der Königin Christina, wäre allhie eine unnötige überflüssige Sache, und weit aus dem Gleise unsers Vorhabens, deswegen wir stillschweigend vorbeigehen, was zwischen dem König Sigismund und dem Herzog Karl von Södermanland vorbeigangen ist, indem dieser die schwedische Kron angenommen, und König Sigismund von Schweden abgewiesen, welcher aber den Titel als König in Schweden nicht wollte fallen lassen; wie auch sein Recht auf gedachtes Königreich nicht vergeben wollen, woraus hernach der Krieg entstanden ist, zu dessen Anfang füglich zukommen, wir folgende Relation von dem schwedischen Hof suchen müssen.
Nachdem der vortreffliche König und Held, Gustavus Adolphus, aus Schweden auf des römischen Reichsboden sich begeben, und Seine Majestät dero einige Leibs- und Kronerbin, die fünfjährige Prinzessin Christina, unter der Obsicht und Zucht des Reichsrats de la Gardie hinterlassen, hingegen dem Reichskanzler Axel von Oxenstiern, Erzbischoffen von Uppsal, teils um seines hohen Verstands sich zu bedienen, teils von dem Volk, welches ihn sehr liebte, zu entfernen, mit sich genommen hatte; gabe solches am schwedischen Hofe Ursach zu zwei starken Faktionen, welche etliche Jahre nach dem Tod des Königs Gustavi Adolphi die schwedische Regierung ziemlich in Verwirrung gesetztet haben, und zwar aus folgenden Ursachen:
Der Reichsrat de la Gardie hatte einen Sohn, gleichen Alters mit der Prinzessin Christina, und widmete solchen Ihro Königliche Hoheit zu einem Aufwarter, in den ehrsüchtigen Gedanken, dass beede Gemüter, wie die Leiber miteinander aufwachsen, und die Prinzessin gedachten jungen Magnus de la Gardie auf solche Weise lieb gewinnen möchte, um solchem mit der Zeit die königliche Kron auf das Haupt zu setzen.
Solches Werk zu befördern, ließ der de la Gardie die junge königliche Prinzessin auf französische Art und Weise erziehen, in allerhand Erlustigungen von Komödien, Balletten und dergleichen, so der Prinzessin wohlgefielen, nicht aber dem Kanzler Oxenstiern, welcher seine Korrespondenz in Schweden hatte, und sich der künftigen Regentin Zucht angelegen sein ließ. Derowegen stellte er Seiner Majestät dem König, die gefährliche Konsequenz dieser Zucht vor, dass nämlich die künftige Regentin eines mächtigen, großen und glorwürdigen Königreichs in solchen üppigen Ergötzlichkeiten nicht müsse erzogen werden; sondern vor allen Dingen in der wahren evangelischen Lehr, hernach in den Gesetzen des Lands, und einer rechten Regierungslehr.
French translation (my own):
Il serait superflu et hors de propos de rapporter les troubles survenus entre la Pologne et la Suède à autre chose qu'au gouvernement de la reine Christine. C'est pourquoi nous passerons sous silence ce qui s'est passé entre le roi Sigismond et le duc Charles de Sudermanie, lorsque ce dernier a accepté la Couronne suédoise et a rejeté le roi Sigismond de Suède, qui, cependant, ne voulait pas renoncer à son titre de roi de Suède, ni à son droit audit royaume, d'où est née par la suite la guerre dont nous pouvons à juste titre faire référence au début, c'est pourquoi nous devons chercher la relation suivante auprès de la cour suédoise.
Après que l'excellent roi et héros Gustave-Adolphe eut quitté la Suède pour l'Empire romain, Sa Majesté laissa son unique héritière, la princesse Christine, âgée de cinq ans, sous la garde et la discipline du conseiller de la Gardie, mais emmena avec elle le chancelier impérial Axel Oxenstierna, archevêque d'Upsal, en partie pour profiter de sa grande intelligence, et en partie pour l'éloigner du peuple, qui l'aimait beaucoup. Cela donna naissance à deux factions fortes à la cour de Suède, ce qui, plusieurs années après la mort du roi Gustave-Adolphe, causa une confusion considérable au sein du gouvernement suédois, pour les raisons suivantes:
Le conseiller de la Gardie avait un fils, du même âge que la princesse Christine, et il le nomma tuteur de Son Altesse Royale, avec l'idée ambitieuse que leurs deux esprits, comme leurs corps, grandiraient ensemble, et que la princesse pourrait s'attacher au jeune Magnus de la Gardie, de sorte qu'avec le temps la couronne royale pourrait être placée sur sa tête.
Pour favoriser cette œuvre, de la Gardie fit élever la jeune princesse royale à la manière française, dans toutes sortes de divertissements, tels que comédies, ballets et autres, qui plaisaient à la princesse, mais non au chancelier Oxenstierna, qui avait sa correspondance en Suède et s'occupait de la discipline du futur souverain. Il présenta donc à Sa Majesté le roi la conséquence dangereuse de cette discipline, à savoir que le futur souverain d'un royaume puissant, grand et glorieux ne devait pas être élevé dans de tels plaisirs luxueux, mais surtout dans la véritable doctrine évangélique, donc dans les lois du pays et dans un enseignement convenable du gouvernement.
Swedish translation (my own):
Att hänvisa den oro som uppstått mellan Polen och Sverige till något annat än drottning Kristinas regering vore en onödig, överflödig sak och långt ifrån vår plans räckvidd, varför vi i tysthet kommer att förbigå vad som hände mellan konung Sigismund och hertig Carl av Södermanland, då denne antog svenska Kronan och avvisade konung Sigismund av Sverige, som dock inte ville avstå sin titel av konung av Sverige, inte heller ville han avstå från sin rätt till det förutnämnda riket, varav kriget sedermera uppkommit, vars början vi lämpligen kan hänvisa till, så måste vi söka följande förhållande hos svenska hovet.
Sedan den utmärkte konungen och hjälten Gustav Adolf lämnat Sverige för Romarriket, lämnade Hans Majestät sin enda arvtagerska, den femåriga prinsessan Kristina, under rådmannen de la Gardies försorg och disciplin, men hade tagit med sig den kejserlige kanslern. Axel Oxenstierna, ärkebiskop i Uppsala, dels för att utnyttja hans stora intelligens, dels för att avlägsna honom från folket, som älskade honom mycket. Detta gav upphov till två starka fraktioner vid det svenska hovet, som flera år efter konung Gustav Adolfs död orsakade betydande förvirring i den svenska regeringen av följande skäl:
Rådmannen de la Gardie hade en son, jämnårig med prinsessan Kristina, och han utnämnde honom till Hennes Kungliga Höghet till uppvaktare, med den ambitiösa tanken att deras båda sinnen, som kroppar, skulle växa tillsammans, och att prinsessan skulle växa förtjust i den unge Magnus de la Gardie, så att med tiden kungliga kronan kunde sättas på hans huvud.
För att främja detta arbete lät de la Gardie utbilda den unga kungliga prinsessan på fransk manér, i allehanda nöjen såsom komedier, baletter och dylikt, som behagade prinsessan, men inte kanslern Oxenstierna, som hade sin korrespondens i Sverige och var oroad över den framtida härskarinnans disciplin. Han framlade därför för Hans Majestät konungen den farliga följden av denna disciplin, nämligen att den blivande härskarinnan över ett mäktigt, stort och härligt rike inte fick uppfostras i sådana lyxiga nöjen, utan framför allt i den sanna evangeliska läran, då i landets lagar, och i en riktig undervisning om regeringen.
English translation (my own):
To refer the unrest that occurred between Poland and Sweden to anything other than the government of Queen Kristina would be an unnecessary, superfluous matter and far from the scope of our plan, which is why we will pass over in silence what happened between King Sigismund and Duke Carl of Södermanland, when the latter accepted the Swedish Crown and rejected King Sigismund of Sweden, who, however, did not want to give up his title of King of Sweden, nor did he want to give up his right to the aforementioned kingdom, from which the war subsequently arose, the beginning of which we can appropriately refer to, so we must seek the following relation from the Swedish court.
After the excellent king and hero Gustav Adolf had left Sweden for the Roman Empire, His Majesty left his only heir, the five year old Princess Kristina, under the care and discipline of the councilman de la Gardie, but had taken with him the Imperial Chancellor Axel Oxenstierna, Archbishop of Uppsala, partly in order to make use of his great intelligence, and partly to remove him from the people, who loved him very much. This gave rise to two strong factions at the Swedish court, which, several years after King Gustav Adolf's death, caused considerable confusion in the Swedish government, for the following reasons:
The councilman de la Gardie had a son, the same age as Princess Kristina, and he appointed him to Her Royal Highness as a servant, with the ambitious thought that both their minds, like bodies, would grow together, and that the princess might grow fond of the young Magnus de la Gardie, so that in time the royal crown might be placed on his head.
To promote this work, de la Gardie had the young royal princess educated in the French manner, in all kinds of amusements such as comedies, ballets and the like, which pleased the princess, but not Chancellor Oxenstierna, who had his correspondence in Sweden and was concerned with the discipline of the future ruler. He therefore presented to His Majesty the King the dangerous consequence of this discipline, namely, that the future ruler of a mighty, great, and glorious kingdom must not be educated in such luxurious pleasures, but above all in the true evangelical teaching, then in the laws of the land, and in a proper teaching of government.
Above: Kristina.
Note: Magnus Gabriel de la Gardie was four years older than Kristina, having been born on October 15/25 (Old Style), 1622.
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