Thursday, July 11, 2024

Wilhelm Heinrich Grauert on Kristina's life with and removal from Maria Eleonora and Gustav Adolf's funeral

Source:

Christina, Königinn von Schweden, und ihr Hof, volume 1, pages 30 to 40, by Wilhelm Heinrich Grauert, 1837


The account:

Im Juli 1633 wurde die Leiche des höchstseligen Königs von Wolgast nach Schweden hinübergebracht, und in Nyköping ausgestellt, bis Alles zur Leichenfeier würde bereitet sein. Die Königinn Wittwe traf ebenfalls dort ein, und wurde mit aller gebührenden Ehre empfangen: der Reichsrath, der ganze Adel und der Hof, Christina an der Spitze, ging ihr mit großem Pomp entgegen. Es war ein wehmüthiges Schauspiel. Christina umarmte ihre Mutter; diese ergoß ihren Schmerz auf's Neue unaufhaltsam in Wehklagen, badete ihr Kind in Thränen und erstickte es fast mit Umarmungen: sie schloß sich dann in ihre Gemächer ein, und seitdem war ihr Leben ganz der Trauer gewidmet, und ein fortwährendes Todtenopfer. Ihr Zimmer war ganz mit schwarzem Tuche behangen, vom Fußboden bis zur Decke; selbst die Fenster mit dunkeln Stoffe verdeckt; Tag und Nacht brannten darin Wachsfackeln, welche nichts als Gegenstände der Trauer zeigten: das Herz ihres Gemahls hatte sie in einer goldenen Kapsel an ihrem Bette aufgehängt, und benetzte es täglich mit tausend Thränen: sie wollte, der Leichnam solle bei ihren Lebzeiten nicht bestattet werden; es gab Tage, wo die Ausbrüche ihres Schmerzes den höchsten Grad erreichten, so daß Jedermann tief davon ergriffen wurde. Ihr Gemach war wie ein Grab, und sie selbst die Priesterinn des Todes. Auch das Kind mußte an diesem traurigen Leben Theil nehmen. Sie warf die Leidenschaft in ihrer ganzen Heftigkeit auf die Tochter, welche sie das lebendige Ebenbild des Vaters nannte; sie bemächtigte sich ihrer, und schloß sie mit sich in ihr Zimmer ein; sie ließ das Kind weder Tag noch Nacht von sich, so daß es nur mit der größten Schwierigkeit zu seinen Lehrstunden sich entfernen konnte. Die Vormünder hatten zu viel Ehrfurcht vor ihrer königlichen Würde, und Achtung vor der ersten Stärke ihres Schmerzes, um ihr nicht eine Zeit lang darin nachzugeben. Endlich aber erlangte der Reichsrath und die Geistlichkeit von ihr, daß die Bestattung mit größter Feierlichkeit und Pracht begangen, und das Herz dem Leichnam zurückgegeben wurde: es war ein großer Trauerzug von Nyköping bis Stockholm: die damals in Schweden noch sehr weitläufigen und kostspieligen Begräbniß-Ceremonien wurden dabei mit allem Aufwand und Pomp beobachtet. Marie Eleonore war aber so tief in düstere Schwermuth versenkt, daß sie auch ferner wie der Welt abgestorben lebte. Sie stiftete einen Orden, dessen Medaille die Gestalt eines Herzens hatte: auf der einen Seite war ein Sarg abgebildet mit der Aufschrift: "G A R S" (d. i. "Gustavus Adolphus Rex Suecorum"), der Umschrift "Post mortem triumpho morte mea vici multus despectus magnalia feci", und einem Deutschen Verse auf der Rückseite. Christina's lebhaftem Geiste und kindlicher Unbefangenheit war dieses melancholische Leben widerwärtig: mit so großer Zärtlichkeit sie an ihrem Vater gehangen hatte, so konnte sie doch noch nicht fühlen, was es heißt, einen Vater verlieren; und es war für das sechsjährige Kind schon eine ziemlich lange Zeit nach jenem unglücklichen Ereignisse verflossen. Aber sie hatte soviel Ehrfurcht vor ihrer Mutter, daß sie Alles geduldig litt. Ebenso unangenehm waren ihr auch die langen Ceremonien und weitläufigen Reden, denen sie bei den Trauerfeierlichkeiten beiwohnen mußte: sie hat dergleichen Umständlichkeiten nie leiden können. Dazu kam noch ein großes Geschwär, welches ihr in der linken Brust ausbrach, und heftige Schmerzen und Fieber verursachte, bis es aufging, wo sie denn in kurzer Zeit wieder hergestellt wurde: diese Krankhaftigkeit ihres körperlichen Zustandes, die nachher sich noch oft äußerte, zeigt sich also schon früh.

Aber die Königinn Wittwe wollte sich auch der Erziehung ihrer Tochter bemächtigen. Obschon der Pfalzgraf Johann Casimir durch die Schwedischen Großen zurückgedrängt war, so hatten die Vormünder doch seine Gemahlinn Katharina als Oberhofmeisterinn der jungen Königinn anerkannt. Die Mutter aber sollte von der Erziehung gänzlich ausgeschlossen bleiben, nach dem ausdrücklichen Willen des Vaters, welcher dem Großkanzler eine besondere Aufsicht über seine Tochter mit geheimen Instructionen übertragen, und sogar geboten hatte, Christina von ihrer Mutter, übrigens mit Erweisung aller gebührenden Ehrfurcht, gänzlich zu entfernen, sobald ihr Geist anfange, sich zu entwickeln: Oxenstierna hatte auch gleich nach Gustav's Tode einen Erziehungsplan nach Schweden geschickt. Aber Marie Eleonore war mit diesem ganzen Gange der Dinge sehr unzufrieden. Sie hatte sich der Ausführung der Regierungsform, wodurch sie von der Regentschaft völlig ausgeschlossen war, heftig widersetzt, und war vorzüglich über den Großkanzler erzürnt, gegen den sie eine Partei zu bilden suchte; und in diesem Mißvergnügen war auch der Pfalzgraf und seine Gemahlinn mit ihr einverstanden, welches heftige Streitigkeiten veranlaßte: aber der Reichsrath ließ sich dadurch in seinem Verfahren nicht irre machen. Noch viel unzufriedener war die Königinn über ihre Zurückdrängung von der Erziehung ihrer Tochter und den dafür festgesetzten Plan. Sie tadelte die bisherige Methode laut und heftig, und gerieth auch darüber in Mißverständniß mit der Vormundschaft. Diese gab aus Ehrfurcht etwas nach, und verstattete ihr anfänglich einige Freiheit, um ihre leidenschaftliche Stimmung nicht auf's Höchste zu spannen. Sie entfernte nun sogleich die Prinzessinn Katharina, welche sie nicht leiden konnte, und sagte, sie wolle selbst Erzieherinn ihres Kindes sein. In diese Zeit fällt höchstwahrscheinlich der Brief, den Christina an ihre Tante schrieb, von Nyköping nach Stekeborg, und worin sich eine herzliche Zuneigung ausspricht. Er lautet wie folgt:

"Hochgeborne Fürstinn, höchstgeehrte und herzlich geliebte Tante!
Ich wünsche Ew. Fürstlichen Gnaden allen Segen von Gott, und danke Ihnen für alle die hohe Sorgfalt und große Liebe, welche Sie mir bisher bezeugt haben; besonders auch dafür, daß E. F. Gn. mich mit Ihren werthen Briefen mehrmals beehrt haben. Ich lebe der frohen Hoffnung, E. F. Gn. werden mir auch künftig Ihre Freundschaft bewahren und erhalten; indem ich verspreche, daß ich stets meine Dankbarkeit gegen E. F. Gn., Ihren theuern Gemahl und ganze Familie in dem Grade bezeugen werde, wie die Natur selbst und E. F. Gn. hohe Verdienste diejenige dazu verpflichten können, die ich bin und mein Lebelang bleiben werde — — E. F. Gn. .... einzige Nichte Christina."

Aus derselben Zeit erzählt Christina ein kleines Abenteuer, welches ihr begegnete, und als ein interessanter Charakterzug Erwähnung verdient. Sie hatte von Natur Widerwillen gegen Bier und Wein, und konnte nur durch den größten Durst gezwungen werden davon zu trinken; die Mutter aber verlangte es: daher brachte sie oft ganze Tage hin ohne zu trinken, wie unerträglich es ihr auch wurde. Da entdeckte sie, daß ihre Mutter in einem Nebenzimmer einen großen Vorrath Thauwasser hatte, womit sie sich das Gesicht wusch. Auf dieses Wasser machte sie sogleich einen Anschlag, und stahl sich jeden Nachmittag dahin, um damit ihren Durst zu löschen. Sie wußte es so heimlich zu thun, daß es eine Zeitlang unbemerkt blieb. Als aber die Königinn ihren Vorrath sich täglich bedeutend vermindern sah, fing sie an, mit ihren Frauen zu schmälen: diese aber versicherten, sie nähmen nichts davon. Christina befürchtete, sie möchte entdeckt werden, und ging vorsichtiger zu Werke: allein man lauerte ihr auf. Die Mutter ertappte sie auf der That, und war so erzürnt, daß sie dem Kinde recht derbe die Ruthe gab, weil sie Wasser getrunken habe: vergebens waren alle Entschuldigungen Christina's, sie könne Bier und Wein nicht leiden, und sterbe vor Durst.

Heiteren Charakters ist ein anderes kleines Abenteuer, welches ihr kurz vorher begegnete. Es war eine zahlreiche Gesandtschaft von Russen und Tataren angekommen, um ihre Beileidsbezeugungen zum Tode des Königs und Glückwünsche für die Nachfolgerinn darzubringen; jene zugleich, um den Frieden von 1617 zu erneuern: sie brachten kostbare Geschenke nach Art ihres Landes. Man empfing sie ehrenvoll und willfahrte ihrem Begehren. Darauf gingen sie nach Nyköping, um den Leichnam des seligen Königs zu sehen, welcher sich mit der königlichen Familie noch da befand. Man fürchtete, das sechsjährige Kind möchte diese fremdartigen Leute nicht mit gehörigem Anstande empfangen, und durch ihr sonderbares Aeußere und Benehmen erschreckt werden. Daher glaubte man es sorgfältig darauf vorbereiten zu müssen, unterrichtete es in dem ganzen Ceremoniel, und ermahnte es, sich nicht zu fürchten. Dieser Zweifel in ihre Unerschrockenheit verdroß Christina, und ganz böse fragte sie: "warum sollte ich mich fürchten?" Man sagte ihr, diese Leute seien ganz anders gekleidet, als wir, hätten große Bärte und ein schreckliches Aussehn, und sie kämen in großer Zahl; aber Christina solle sich nur nicht fürchten. Zufällig waren es der Reichs-Feldmarschall und der Groß-Admiral, die ihr Muth einsprechen wollten; sie hatten selbst große Bärte. Lachend sagte daher Christina: "was gehn mich ihre Bärte an? habt Ihr nicht auch große Bärte? und ich fürchte Euch doch nicht; warum sollte ich sie fürchten? sagt mir nur, was ich zu thun habe." Wirklich benahm sie sich bei der Audienz auf ihrem Throne mit so viel Anstand, Würde und Majestät, daß sie den Gesandten Bewunderung einflößte.

Das Leben bei ihrer Mutter drohte aber immer mehr Christinen nachtheilig zu werden. Die Melancholie derselben konnte auch auf das empfängliche Gemüth des Kindes leicht schädlich einwirken; und man befürchtete, Marie Eleonore möchte ihrer Tochter ähnliche Abneigung gegen Schweden und die Großen einflößen, wie sie selbst hegte. Am schlimmsten war indeß, daß sie die Erziehung ganz nach ihrem eigenen Sinne umgestalten wollte, obschon sie schwerlich die erforderlichen Fähigkeiten besaß: darüber hatte sie denn mit den Vormündern manche Mißhelligkeit, die freilich allen Respekt gegen sie beobachteten, aber doch nicht zugeben durften, daß die junge Königinn verzogen und verdorben würde. Man benachrichtigte den Großkanzler hievon, und dieser schrieb wiederholt an den Senat und die Wittwe, um die von dem Könige gebotene Entfernung der Tochter von der Mutter zu bewerkstelligen. Christina selbst wünschte dieses. Sie hatte vor ihrer Mutter große Ehrfurcht, und liebte sie herzlich. Aber theils war jenes melancholische Leben ihr sehr zuwider, theils betrübte es sie ganz besonders, daß sie vom Unterrichte und Lernen so sehr abgehalten wurde: sie ergriff jede Gelegenheit, um ihr sehnliches Verlangen nach dem Studiren zu befriedigen, und war herzlich froh, wenn die Stunde des Unterrichtes schlug; sie beschleunigte diese selbst wie sie nur konnte. Ueberdieß hielt die Königinn, nach der damals allgemeinen Sitte der Europäischen Höfe, die am längsten in Deutschland fortgedauert hat, eine Anzahl Hofnarren und Zwerge, und hatte sie beständig um sich: diese waren Christina ganz unerträglich. Der Reichsrath aber war getheilter Ansicht: Einige wollten die Königinn von ihrer Tochter ganz entfernen, Andern schien es zu hart, ihr auch diesen Trost zu entziehen. Als man ihr zuerst Vorstellung deßhalb machte, brach sie so heftig in Wehklagen und Thränen aus, daß man die Sache für's Erste mußte beruhen lassen. Um so mehr aber war es Pflicht der Vormünder und des Reichsrathes, der Erziehung Christina's die sorgfältigste Aufmerksamkeit zu widmen. Schon im Jahre 1633 waren ihre Hofmeister, Lehrer und mehrere Sprachmeister bestimmt; auf der folgenden Stände-Versammlung wurde die Erziehung wieder der besondern Sorgfalt der Regentschaft empfohlen; und im Jahre 1635 entwarfen die Stände (Adel und Geistlichkeit) noch ein besonderes Reglement für dieselbe, in Uebereinstimmung mit der Regentschaft. Der Hauptgedanke dieses Planes war, daß die junge Fürstinn zu einer Königinn müsse gebildet werden, wie sie für die Wohlfahrt des Schwedischen Volkes geeignet sei, in Rücksicht des Charakters, der Religion und der Kenntnisse. Da das Wohl beider Theile, hieß es darin, des Volkes und der Königinn, in der Beobachtung der beiderseitigen Pflichten besteht: so ist es nothwendig, daß ebenso, wie ihre Unterthanen ihr treu und mit Gut und Blut ergeben seien, die Königinn ihrerseits gegen ihr Volk von Herzen Wohlwollen und Zuneigung hege, es liebe und schätze, Jeden nach seinem Stande, und Jedermann in seinen Freiheiten nach den Gesetzen erhalte; daß sie vom Vaterlande und der Regentschaft Gutes spreche, und ihre Vormünder und den Senat hochachte. Daher möge sie zwar fremde Sitten kennen lernen, soviel ihre Stellung erfordert; aber sie soll vor Allem nach den Schwedischen Sitten und Gebräuchen sich richten, was Körper und was Geist betrifft[.] Zu dem Zwecke hat man für Erziehung und Unterricht solche Personen zu wählen, welche genau wissen, was der Königinn hierin zusteht, und es mit gutem Willen und Eifer ausrichten; diese sollen inmer um sie sein, nicht bloß bei ihren Studien, sondern auch übrigens im täglichen Leben, um ungehörige Worte oder Manieren sogleich zu verbessern. Auch muß man einige gleichalterige Gespielinnen für sie auswählen, die wohl erzogen und gut geartet sind. Ebenso müssen ihre Kammerfrauen und übrige Dienerschaft sich durch wahre Frömmigkeit und gute Erziehung auszeichnen. In dem Unterrichte sind diejenigen Studien hauptsächlich hervorzugeben, die sich auf die Kunst beziehen, als christlicher Fürst zu regieren: hier soll sich die junge Fürstinn zuerst mit dem Worte Gottes, den Glaubensartikeln und den christlichen Tugenden beschäftigen, dabei recht viele Zeit auf die biblische Geschichte verwenden und auf die übrige Geschichte, "die das Vornehmste ist, was ein Regent studiren muß"; zugleich gut schreiben und rechnen lernen, und von fremden Sprachen diejenigen, welche die Vormünder geeignet finden; für das weiter fortgeschrittene Alter sollen kundige Männer eine Methode entwerfen, für die Lectüre der Schriftsteller und die damit zu verbindenden geistigen und körperlichen Uebungen. Alle unnützen und schädlichen Bücher sollen von ihr entfernt gehalten werden, deßgleichen alle verwerflichen Meinungen und Gesinnungen, sowohl in geistlichen als weltlichen Dingen, damit sie nicht vom Papismus oder Calvinismus angesteckt werde, und keine irrigen Ansichten fasse über den Staat und seine Regierung, noch auch nachtheilige Gesinnungen gegen die Freiheiten der Unterthanen. Die Bestimmung und Anordnung des Einzelnen stellte man der Vormundschaft und dem Reichsrathe anheim. — Mehrere dieser Punkte zeigen wohl unverkennbar die Tendenz, dem schädlichen Einflusse der Königinn Mutter entgegenzuwirken, sowie die Erwähnung des Calvinismus wohl auf das Pfälzische Haus Bezug hat. Vielleicht trat die Einwirkung der Ersteren schon einigermaßen hervor; vielleicht äußerten sich schon die Sonderbarkeiten, wodurch Christina's Wesen und Benehmen später so allgemein auffallend war, wie denn dergleichen früh sichtbar zu werden pflegt, namentlich bei verzüglich begabten Naturen: durch die obige Anekdote von ihrer Abneigung gegen alle Getränke, außer Wasser, erhält dieses Bestätigung.

Nichts desto weniger mußte Christina bei ihrer Mutter bleiben bis zum Sommer des Jahres 1636, wo Oxenstierna nach Schweden zurückkehrte, und nach einer Berathung mit der Regentschaft die Trennung mit seiner Machtvollkommenheit durchsetzte. Die Königinn Mutter reiste nun nach ihrem Wittwensitze Gripsholm in Südermanland ab, wo sie seitdem lebte, und die Prinzessinn Katharina nahm die frühere Stelle bei ihrer Nichte wieder ein. Ohne Zweifel um die Mutter durch einen Beweis von Ergebenheit und Liebe darüber zu trösten, schrieb Christina ihr einen Brief voll von Ausdrücken der herzlichsten Anhänglichkeit, worin sie sich angelegentlich Gehorsams versichert, und um ihre fernere Gunst bittet. Wahrscheinlich war es auch damals, daß die beiden Töchter des Pfalzgrafen Joh. Casimir, die Prinzessinnen Marie Euphrosyne und Eleonore, (wovon erstere später an den Grafen Magnus de la Gardie, Christina's Günstling, letztere an den Prinzen Friedrich von Hessen-Eschwege vermählt wurde), der jungen Königinn als Studien-Genossinnen beigegeben wurden, dem obigen Wunsche der Stände gemäß: aber von Marie Euphrosyne sehen wir, daß sie nicht gleichen Eifer wie Christina zeigte; und das war für diese so störend, daß sie den Vater bat, seine Tochter zu größerem Fleiße zu ermuntern, ohne ihr indeß die Quelle dieser Mittheilung zu entdecken.

English translation (my own):

In July 1633 the body of the late King was brought from Wolgast to Sweden and displayed in Nyköping until everything was ready for the funeral. The Dowager Queen also arrived there and was received with all due honour; the Council of the Realm, the whole nobility and the court, with Kristina at the head, went to meet her with great pomp. It was a melancholy spectacle. Kristina embraced her mother, who poured out her grief anew in unstoppable lamentations, bathed her child in tears and almost smothered her with embraces: she then locked herself in her chambers, and from then on her life was entirely devoted to mourning and a continual sacrifice to the dead. Her room was completely hung with black cloth, from floor to ceiling; even the windows were covered with dark fabrics; day and night wax torches burned in it, showing nothing but objects of mourning. She had hung her husband's heart in a golden case by her bed and daily moistened it with a thousand tears. She did not want the body to be buried during her lifetime; there were days when her outbursts of grief reached the highest degree, so that everyone was deeply moved by them. Her room was like a grave, and she herself was the priestess of death.

The child too had to take part in this sad life. She threw her passion in all its violence upon her daughter, whom she called the living image of her father; she took possession of her and locked her in her chamber with her; she did not let the child go from her day or night, so that it was only with the greatest difficulty that she could leave for her lessons. The regents had too much respect for her royal dignity and for the initial intensity of her grief not to give in to her for a time. Finally, however, the Council of the Realm and the clergy persuaded her to arrange for the burial to be carried out with the greatest solemnity and splendour, and for the heart to be returned to the body.

There was a great funeral procession from Nyköping to Stockholm; the funeral ceremonies, which were still very extensive and expensive in Sweden at that time, were observed with all the fuss and pomp. Maria Eleonora, however, was so deeply sunk in gloomy melancholy that she continued to live as if she was dead to the world. She founded an order whose medal was in the shape of a heart: on one side was a picture of a coffin with the inscription: "G A R S" (i. e. "Gustavus Adolphus Rex Suecorum"), the inscription "Post mortem triumpho morte mea vici multus despectus magnalia feci", and a German verse on the back.

Kristina's lively spirit and childlike innocence found this melancholy life repugnant; as much as she had been attached to her father, she could not yet feel what it meant to lose a father; and for the six year old child, quite a long time had passed since that unfortunate event. But she had so much respect for her mother that she bore everything patiently. The long ceremonies and long-winded speeches that she had to attend at the funeral were equally unpleasant for her; she could never tolerate such fuss. In addition, a large abscess broke out in her left breast and caused severe pain and fever until it burst, at which point she was quickly cured. This morbidity in her physical condition, which often manifested itself afterwards, was evident early on.

But the Dowager Queen also wanted to take control of her daughter's upbringing. Although Count Palatine Johan Kasimir had been repelled by the Swedish nobles, the regents had nevertheless recognised his wife Katarina as the young Queen's grand court mistress. The mother, however, was to be completely excluded from the education, according to the express will of the father, who had given the Grand Chancellor special supervision over his daughter with secret instructions and had even ordered that Kristina be completely removed from her mother, with all due respect, as soon as her mind began to develop. Oxenstierna had also sent an educational plan to Sweden immediately after Gustav's death.

But Maria Eleonora was very dissatisfied with this whole course of events. She had vehemently opposed the implementation of the Form of Government, which completely excluded her from the regency, and was particularly angry with the Grand Chancellor, against whom she tried to form a party; and in this dissatisfaction the Count Palatine and his wife agreed with her, which caused heated arguments, but the Council of the Realm did not allow itself to be confused in its proceedings. The Queen was even more dissatisfied with her being pushed back from the education of her daughter and the plan that had been set for it. She criticised the previous method loudly and vehemently, and also came into a misunderstanding with the regents. The regents gave in, out of respect, and initially allowed her some freedom so as not to stir up her passionate humour to the extreme.

She immediately removed Princess Katarina, whom she could not stand, and said that she herself wanted to be the governess of her child. The letter that Kristina wrote to her aunt from Nyköping to Stegeborg, and in which a heartfelt affection is expressed, most likely dates from this time. It reads as follows:

"High-Born Princess, most highly honoured and dearly beloved Aunt!
I wish Your Princely Grace all the blessings of God and thank you for all the great care and love you have shown me so far; especially for the fact that Your Princely Grace has honoured me several times with your valuable letters. I live in the happy hope that Your Princely Grace will continue to maintain and preserve your friendship with me in the future; I promise that I will always show my gratitude to Your Princely Grace, your dear consort and the whole family to the extent that nature itself and Your Princely Grace's great merits can oblige the person I am and will remain for the rest of my life — — Your Princely Grace's .... only niece, Kristina."

Kristina tells of a little adventure that happened to her at the same time and deserves mention as an interesting character trait. She had a natural aversion to beer and wine, and could only be forced to drink them by the greatest thirst; but her mother demanded it, so she often went whole days without drinking, however unbearable it was for her. Then she discovered that her mother had a large supply of dew water in an adjoining room, with which she washed her face. She immediately made a plot to get hold of this water, and every afternoon she stole away to quench her thirst with it. She knew how to do it so secretly that it went unnoticed for a while.

But when the Queen saw her supply diminishing considerably every day, she began to interrogate her women, who assured her that they did not take any of it. Kristina feared that she might be discovered and proceeded more cautiously; but she was spied on. The mother caught her in the act and was so angry that she gave the child a hard beating because she had drunk water. All of Kristina's excuses were in vain, saying that she could not stand beer and wine and was dying of thirst.

Another little adventure that happened to her shortly before was of a more cheerful nature. A large delegation of Russians and Tartars had arrived to offer their condolences on the death of the King and to wish him good luck for his successor; the latter also came to renew the peace of 1617; they brought valuable gifts in the style of their country. They were received with honour and their wishes were granted. They then went to Nyköping to see the body of the late King, which was still there with the royal family.

One feared that the six year old child would not receive these foreign people with due decorum and would be frightened by their strange appearance and behaviour. They therefore felt that it was necessary to prepare her carefully, they instructed her in the whole ceremony and warned her not to be afraid. This doubt about her fearlessness annoyed Kristina, and she asked angrily: "Why should I be afraid?"

She was told that these people were dressed quite differently from us, they had large beards and a terrible appearance, and that they came in large numbers; but Kristina must not be afraid. By chance, it was the Field Marshal and the Grand Admiral who wanted to encourage her; they themselves had large beards. Kristina laughed and said: "What do their beards matter to me? Don't you have large beards too? And I'm not afraid of you; why should I be afraid of them? Just tell me what I have to do."

In fact, she behaved at the audience on her throne with so much decorum, dignity and majesty that she inspired admiration in the ambassadors.

But life with her mother threatened to become increasingly detrimental to Kristina. Her melancholy could easily have a harmful effect on the child's sensitive mind, and there were fears that Maria Eleonora might instill in her daughter a similar antipathy to Sweden and the nobility as she herself had. The worst of all, however, was that she wanted to reorganise her upbringing according to her own ideas, although she hardly had the necessary skills. This caused her to have many disagreements with her guardians, who, while showing her every respect, would not allow the young Queen to be spoiled and corrupted.

The Grand Chancellor was informed of this, and he wrote repeatedly to the Senate and the widow to arrange for the separation of the daughter from her mother, as ordered by the King. Kristina herself wanted this. She had great respect for her mother and loved her dearly. But on the one hand, that melancholy life was very repugnant to her, and on the other hand, she was particularly saddened that she was so prevented from studying and learning. She seized every opportunity to satisfy her longing to study and was heartily glad when the hour of instruction struck; she hastened to it as quickly as she could. Moreover, the Queen, according to the then common custom of European courts, which lasted longest in Germany, kept a number of court jesters and dwarves and had them constantly around her; these were quite unbearable to Kristina.

The Council of the Realm, however, was of divided opinion: some wanted to separate the Queen from her daughter altogether, others thought it too harsh to deprive her of even this consolation. When she was first warned about this, she burst into such violent lamentations and tears that the matter had to be left alone for the time being.

But it was all the more the duty of the guardians and the Council of the Realm to devote the most careful attention to Kristina's education. As early as 1633, her tutors, teachers and several language teachers were appointed; at the following assembly of the Estates, the education was again recommended to the special care of the regency; and in 1635 the Estates (the nobility and the clergy) drafted a special regulation for it, in agreement with the regency.

The main idea of this plan was that the young princess should be educated to be a queen who was suitable for the welfare of the Swedish people, in terms of character, religion and knowledge. Since the welfare of both parties, it said, the people and the Queen, consists in the observance of their mutual duties, it is necessary that, just as her subjects are loyal to her and devoted to her with their property and blood, the Queen, for her part, should have goodwill and affection towards her people, love and value them, each according to his status, and preserve each one in his freedoms according to the law; that she should speak well of the fatherland and the regency, and respect her guardians and the Senate. Therefore, she should learn foreign customs as much as her position requires, but above all she should conform to Swedish customs and traditions, both physically and mentally.

To this end, people should be chosen for education and instruction who know exactly what the Queen is entitled to in this regard, and who carry it out with good will and zeal; these should always be with her, not only during her studies, but also in everyday life, in order to correct any inappropriate words or manners. A few playmates of the same age must also be chosen for her, who are well-bred and well-mannered. Her chambermaids and other servants must also be distinguished by true piety and good upbringing. In the lessons, the main emphasis should be on those studies that relate to the art of ruling as a Christian prince.

Here the young princess should first occupy herself with the word of God, the articles of faith and the Christian virtues, spending a lot of time on biblical history and other history, "which is the most important thing that a ruler must study"; at the same time she should learn to write and arithmetic well, and those foreign languages that the guardians find suitable; for the more advanced age, knowledgeable men should devise a method for reading authors and the mental and physical exercises to be associated with it.

All useless and harmful books should be kept away from her, as should all objectionable opinions and sentiments, both in spiritual and secular matters, so that she would not be infected by Papism or Calvinism, and would not form erroneous views about the state and its government, nor detrimental sentiments against the freedoms of the subjects. The determination and arrangement of the individual was left to the guardianship and the Council of the Realm. —

Several of these points clearly show the tendency to counteract the harmful influence of the Queen Mother, just as the mention of Calvinism probably has a connection with the Palatine House. Perhaps the influence of the former was already somewhat apparent; perhaps the peculiarities that made Kristina's character and behaviour so generally conspicuous later on were already apparent, as such things tend to become apparent early on, especially in people with exceptionally gifted natures. This is confirmed by the above anecdote about her aversion to all drinks except water.

Nevertheless, Kristina had to stay with her mother until the summer of 1636, when Oxenstierna returned to Sweden and, after consulting the regency, enforced the separation with his own power. The Queen Mother then departed for her widow's seat of Gripsholm in Södermanland, where she lived ever since, and Princess Katarina resumed her former position with her niece. No doubt to console her mother with a proof of devotion and love, Kristina wrote her a letter full of expressions of the most heartfelt affection, in which she assured herself of her obedience and asked for her continued favour.

It was probably also at that time that the two daughters of Count Palatine Johan Kasimir, the Princesses Marie Euphrosyne and Eleonora (the former of whom was later married to Count Magnus de la Gardie, Kristina's favourite, and the latter to Prince Friedrich of Hesse-Eschwege), were given to the young Queen as fellow students, in accordance with the wishes of the Estates above. But we see that Marie Euphrosyne did not show the same zeal as Kristina, and this was so disturbing to Kristina that she asked the father to encourage his daughter to be more diligent, without, however, revealing the source of this information.


Above: Kristina.


Above: Princess Katarina.


Above: Maria Eleonora.

No comments:

Post a Comment