Thursday, June 27, 2024

Wilhelm Heinrich Grauert on Kristina's birth and infancy

Source:

Christina, Königinn von Schweden, und ihr Hof, volume 1, pages 6 to 13, by Wilhelm Heinrich Grauert, 1837
The account:

Am 25. November 1620 feierte Gustav Adolf seine Vermählung mit Marie Eleonore: geboren am 19. December 1594, hatte er damals fast das 26te Jahre erreicht, ein für seinen kräftigen Körper und Geist nicht unpassendes Alter. Die Königinn genas bald eines Töchterchens: allein dieses starb schon im vierten Jahre. Zum zweitenmal kam sie mit einem Knaben von wenigen Monaten nieder. Dieses zwiefache Mißgeschick steigerte die Sehnsucht des Königs und seiner Gemahlinn nach einem Thronerben um so höher. Auf einer Reise in Finland, welche sie zusammen unternahmen, in Abo, fand die Königinn sich zum drittenmale gesegnet. Gustav Adolf hatte grade im Polnischen Kriege siegreich gekämpft, und war von hohen Ideen und Plänen begeistert. Alle Zeichen verkündeten einen Kronprinzen; Träume, welche sie und ihr Gemahl hatten, schienen mysteriös; die Astrologen, welche damals in ganz Europa, namentlich an den Höfen ihr Wesen trieben, versicherten es zuverlässig. Man glaubte und gab sich der süßesten Hoffnung hin. Unterdeß war der Hof nach Stockholm zurückgekehrt; auch Gustav Adolf, aus dem Polnischen Kriege in Preußen. Die Zeit der Entbindung rückte heran. Aber der König war bedeutend krank am dreitägigen Fieber, welches ihn im Herbste in Preußen befallen hatte: die Astrologen erklärten, der Augenblick der Geburt des Kindes müsse nothwendig entweder diesem oder der Königinn oder dem Könige das Leben kosten; sie fügten hinzu, wenn das Kind die ersten 24 Stunden überlebe, so werde etwas sehr Großes aus ihm werden. Am 8. December 1626 alten Stils (gleich dem 18. neuen Stils) gebar die Königinn glücklich, unter sonderbaren Umständen. Das Kind kam zur Welt mit einem Helme vom Kopfe bis zu den Knieen, so daß nur Gesicht, Arme und Beine frei waren; es war ganz mit Haaren bedeckt, und hatte eine starke und rauhe Stimme. Die umstehenden Frauen glaubten alle, es sei ein Knabe, und erfüllten den ganzen Pallast mit der Freudenbotschaft, die auch der König um so leichter für wahr hielt, weil er es wünschte und hoffte.

Als der Irrthum entdeckt wurde, war man in großer Verlegenheit, wie man dem freudigen Vater die Täuschung benehmen sollte. Die Prinzessinn Katharina, seine Schwester, übernahm es endlich: sie trug das Kind auf ihren Armen zu ihm hin, in solcher Haltung, daß er selbst erkennen konnte, was sie ihm nicht zu sagen wagte. Gustav Adolf zeigte dabei ganz sein schönes Gemüth: ohne Bestürzung blicken zu lassen, nahm er das Kind in seine Arme, und empfing es so zärtlich, als wäre er in seiner Erwartung nicht getäuscht worden. "Wir wollen Gott Dank sagen", sprach er zu seiner Schwester: "ich hoffe, daß diese Tochter wohl den Werth eines Knaben für mich haben wird; möge Gott sie mir erhalten, wie er sie mir gegeben hat." Die Prinzessinn wollte seine Hoffnung auf einen Thronerben durch die Vorstellung beleben, daß er und seine Gemahlinn noch jung seien: er antwortete aber wieder: "ich bin zufrieden, liebe Schwester; ich bitte Gott, sie mir zu erhalten." Darauf sandte er das Kind mit seinem Segen zurück, und war so froh, daß jedermann erstaunte. Er befahl, das Te Deum zu singen, und alle Freudenbezeugungen anzustellen, die bei der Geburt des ersten Prinzen gebräuchlich sind. Lachend sagte er von dem Mädchen: "sie wird geschickt werden, denn sie hat uns alle betrogen." In der That wurden die Prophezeihungen der Astrologen schmählich Lügen gestraft: denn der König genas, indem er sich durch ein Doppelfechten mit dem Grafen Brahe heilte; die Königinn überstand glücklich ihre Wochen; das Kind befand sich wohl, und überdieß war es ein Mädchen.

Die Prophezeihung der Astrologen übrigens, das Kind, wenn es am Leben bliebe, würde etwas sehr Großes werden, beruhrte auf der Constellation bei seiner Geburt: es war um Mitternacht im Augenblick des Neumonds, beim Aufsteigen des Herzens des Löwen; Tochter und Vater hatten bei der Geburt die Sonne, Venus, Mercur und Mars in denselben Zeichen und Graden, ein sehr seltenes Zusammentreffen, und leicht der günstigsten Deutung fähig.

Der Königinn benahm man den angenehmen Irrthum erst als sie im Stande war, ein solches Mißvergnügen zu ertragen: wir wissen nicht, welche Stimmung sie dabei gezeigt hat: aber nach ihrem späteren Widersinne gegen Christina, weil es kein Knabe war, läßt sich nichts Gutes erwarten. Diese erhielt zur Amme die Frau Anna von der Linden, Mutter des Barons dieses Namens, welcher später Feld-Marschall und Reichsrath von Schweden wurde. Wir wissen von ihr nichts weiter, als daß Christina ihr eine Pension aussetzte. In der Taufe bekam sie die Namen Christina Augusta: den ersten nach Gustav Adolfs Mutter, wie auch das frühere Töchterchen aus Pietät nach derselben benannt gewesen war; der zweite Name wurde als Anagramm von Gustava gewählt, nach dem des Vaters; vielleicht dachte man auch an die alterthümliche hohe Bedeutung des Wortes Augustus. Bei ihrer Taufe soll ein sonderbares Versehen vorgegangen sein: der Lutherische Geistliche, der sie taufte, der Groß-Almosenier des Königs, soll in Gedankenlosigkeit ihr mit Weihwasser das Zeichen des Kreuzes auf der Stirn gemacht, und dadurch gegen die Lutherischen Kirchengebräuche sehr verstoßen haben, auch deßhalb zur Verantwortung gezogen sein. Obschon Christina selbst dieses erzählt, und es als eine Fügung für ihren nachherigen Uebertritt zur katholischen Kirche betrachtet, so hat es doch wohl große innere Unwahrscheinlichkeit: das Weihwasser war damals, wie Arkenholz bemerkt, bereits 100 Jahre lang nicht mehr in Schweden gebräuchlich gewesen; das Zeichen des Kreuzes aber hatte sich in Schweden, wie in mehreren anderen protestantischen Ländern, erhalten; und von der ganzen Sache erwähnen die Schwedischen Geschichtschreiber kein Wort. Vielleicht rührt die Erzählung von dem Zeichen des Kreuzes her, welches wirklich gemacht wurde, gegen die Sitte anderer protestantischer Länder: später, nach ihrem Uebertritte, mochte man Christina dieses mit Ausschmückung erzählen, und in der Gemüthsbeschaffenheit, worin sie ihre Biographie schrieb, glaubte sie es leicht.

Nach Christina's Erzählung trat bald ein starker Widerwille der Königinn gegen ihr Kind hervor: sie konnte es nicht leiden, weil, wie sie sagte, es ein Mädchen und häßlich sei: und wirklich war es schwarzbraun wie ein kleiner Mohr. Auch schienen mannichfache Unfälle oder absichtliche Ungeschicktheiten das Leben des Kindes zu bedrohen: wenige Tage nach der Taufe fiel ein großer Balken herunter, der die Wiege, worin die Kleine schlief, zerschmettern mußte, wenn er sie berührte, was glücklicher Weise nicht geschah. Man ließ sie absichtlich fallen, und versuchte, wie Christina versichert, tausend andere Wege, um ihr Leben oder Gesundheit zu rauben: doch blieb ihr davon kein anderer Nachtheil, als eine etwas hohe Schulter: sie wandte nichts an, diesen Fehler zu verbessern, wußte ihn aber nachher durch Kleidung, Gang und Haltung so geschickt zu verbergen, daß er kaum sichtbar wurde. Man hat vermuthet, diese Attentate seien durch Emissäre veranlaßt, die der König von Polen, Sigismund, welcher nach der Krone Schwedens strebte, am dortigen Hofe unterhielt: wenn die einzige Thronerbinn starb, so schien ihm die Krone gewiß. Gustav Adolf hingegen bezeugte für sein Töchterchen große Liebe. Auch berief er schon ein Jahr nach der Geburt die Stände des Reichs, und ließ der kleinen Prinzessinn den feierlichen Huldigungseid leisten. Schon durch den Norköpinger Erbvertrag (1604) war der erbliche Thron dem Hause Karl's IX., und zwar in Ermangelung männlicher Erben, der ältesten unverheiratheten Prinzessinn zugesichert: dieser wurde für den gegenwärtigen Fall bestätigt in dem Stockholmer Reichstagsbeschluß vom 24. Dec. 1627, worin Christina zur Erbfürstinn des Reichs erklärt wurde, im Falle Gustav Adolf ohne männliche Erben mit Tod abginge. Die Rücksicht auf Polen machte die Stände hierzu besonders bereitwillig: König Sigismund, damals im Kriege mit Schweden, war um so stolzer und unbiegsamer, da Schweden noch keinen Prinzen hatte, der Gustav Adolf nachfolgen konnte: man wollte ihm also zeigen, daß ein Nachfolger bereits vorhanden sei, und zwar in der Person eines Kindes, und dazu eines Mädchens, von wenigen Monaten.

Christina schien auch den Unterschied in der Zuneigung ihrer Aeltern sehr bald zu empfinden, indem sie eine gleiche Verschiedenheit in dem Benehmen gegen Vater und Mutter an den Tag legte, welche ihr Alter überstieg. Leider war aber der König schon in den ersten Jahren ihrer Kindheit die meiste Zeit abwesend, indem der Krieg mit Polen ihn in Anspruch nahm. Schon Anfangs Mai 1627, als Christina noch nicht 5 Monate alt war, reiste er wieder zum Heere ab, und blieb dort den ganzen Sommer hindurch. Auch in den beiden folgenden Jahren brachte er den ganzen Sommer beim Heere zu, und konnte nur einige Wintermonate im Schooße seiner geliebten Familie verleben. Und wie er in diesem Kriege glänzende Thaten verrichtete, und mit Ruhm gekrönt wurde, so ließ ihn sein Heldenmuth auch manche Gefahr bestehn, die sein Leben ernstlich bedrohte. Ueberdieß zogen sich durch diese ganze Zeit die Unterhandlungen wegen seiner Theilnahme am Deutschen Kriege, und die Sorge für die Regelung der Reichsangelegenheiten, welche durch diesen weitaussehenden Krieg unumgänglich ward (26. Sept. 1629, zu Altmark), war auch der Deutsche Krieg bereits beschlossen, und von den Ständen der Beitritt erklärt (29. Juni 1629). Der folgende Winter war ganz erfüllt mit Anstalten und Zurüstungen zum Kriege und zur vollkommnen Anordnung der inneren Angelegenheiten; und bald war das Frühjahr 1630 erschienen, der Zeitpunkt für des Königs letzten und welthistorischen Beruf. — Aus diesen ersten Jahren ihrer Kindheit erzählt Christina noch Folgendes. Sie war noch nicht zwei Jahre alt, als eine tödtliche Krankheit sie befiel, während der König eine Reise nach den Bergwerken machte. Man sandte ihm einen Kurier mit der Nachricht: von Bekümmerniß getrieben, eilte er schneller nach Stockholm zurück, als je ein Kurier: er fand sein Kind in den letzten Zügen, und war untröstlich. Um so lebhafter war seine Freude, als sie genas; und er bezeugte diese öffentlich, und dem Himmel sein Dankgefühl durch kirchliche Feier. Bald darauf nahm er sie mit sich auf einer Reise, die er in Begleitung seiner Gemahlinn nach Calmar machte: und hier stellte er das Kind schon auf eine kleine Probe. Der Kommandant der Festung zweifelte, ob er die üblichen Ehren-Salven von der Besatzung und dem Geschütze sollte geben lassen: er fürchtete, das Kind, noch nicht zwei Jahre alt, möchte zu sehr dadurch erschreckt werden. Um also nichts zu versehn, fragte er deßhalb an. Der König schwankte einige Augenblicke; dann sagte er: "schießt nur: sie ist die Tochter eines Soldaten, und sie muß sich daran gewöhnen." Es geschah: die Salven wurden in aller Form gegeben. Und die Kleine bewährte das Vertrauen ihres Vaters: sie lachte und schlug in die Händchen; sie bezeugte, da sie noch nicht sprechen konnte, ihre Freude durch alle ihr möglichen Merkmale, und verlangte, man solle mehr schießen. Dieser kleine Beweis von Unerschrockenheit gefiel dem Vater ungemein, und erhöhte seine Liebe zu dem Kinde. Seitdem nahm er sie immer mit sich zur Heerschau; und überall gab sie ihm Beweise von Muth, die ihr Alter weit überstiegen. Er sagte daher oft scherzend zu ihr: "warte nur, ich woll dich schon einst an Orte führen, wo du Vergnügen genug haben sollst." Christina bedauert, daß sein früher Tod dieses Versprechen vereitelt, und es ihr unmöglich gemacht hat, unter einem so großen Meister des Krieges ihre Schule zu machen: ihr nachheriges männliches und kriegerisches Wesen zeigt, daß sie eben so wohl mit Minerva als Kriegsgöttinn sich befreundet hätte, wie sie dieselbe als Göttinn der Friedenskünste verehrte.

English translation (my own):

On November 25, 1620, Gustav Adolf celebrated his marriage to Maria Eleonora. Born on December 19, 1594, he was almost 26 years old, an age not inappropriate for his strong body and mind. The Queen soon had a daughter, but this died in her fourth year. For the second time she gave birth to a boy of just a few months. This double misfortune increased the longing of the King and his wife for an heir to the throne. On a journey to Finland, which they undertook together, to Åbo, the Queen found herself blessed for the third time. Gustav Adolf had just fought victoriously in the Polish War and was enthusiastic about lofty ideas and plans. All signs announced a crown prince; dreams that she and her husband had seemed mysterious. The astrologers, who practiced their work throughout Europe at that time, especially at the courts, reliably assured this. One believed and surrendered to the sweetest hope.

Meanwhile, the court had returned to Stockholm; also Gustav Adolf, from the Polish War in Prussia. The time of delivery was approaching. But the King was considerably ill from the three-day fever which had seized him in the autumn in Prussia. The astrologers declared that the moment of the birth of the child must necessarily cost the life of either the child or the Queen or the King. They added that if the child survived the first 24 hours, it would become something very great. On December 8, 1626, in the Old Style (equal to the 18th in the New Style), the Queen gave birth happily, under strange circumstances. The child was born with a caul from the head to the knees, so that only the face, arms and legs were exposed; it was completely covered with hair and had a strong and rough voice. The surrounding women all believed it was a boy and filled the entire palace with the tidings of joy, which the King also believed to be true all the more easily because he wished and hoped for it.

When the error was discovered, one was in great embarrassment as to how to explain the deception to the joyful father. In the end, Princess Katarina, his sister, took over. She carried the child to him in her arms, in such a position that he could see for himself what she did not dare tell him. Gustav Adolf showed his beautiful disposition: without showing any dismay, he took the child in his arms and received her as tenderly as if he had not been deceived in his expectations.

"We must say a thanks to God", he said to his sister. "I hope that this daughter will be worth a boy to me; may God preserve her, as He has given her to me."

The princess wanted to revive his hopes of an heir to the throne by the idea that he and his wife were still young, but he replied again: "I am satisfied, dear sister; I ask God to keep her for me."

Then he sent the child back with his blessing, and he was so happy that everyone was astonished. He ordered the Te Deum to be sung and all the expressions of joy customary at the birth of the first prince to be made. Laughing, he said of the girl: "She will be clever, for she has fooled us all."

In fact, the prophecies of the astrologers were shamefully belied: for the King recovered, healing himself by a double fencing with Count Brahe; the Queen survived her weeks happily; the child was well; and what's more, she was a girl.

The astrologers' prophecy, by the way, that the child, if it lived, would become something very great, was based on the constellation at its birth: it was at midnight, at the moment of the new moon, at the rising of the heart of the lion. At birth, daughter and father had the Sun, Venus, Mercury and Mars in the same signs and degrees, a very rare coincidence and easily capable of the most favourable interpretation.

The Queen's pleasant error was only understood when she was able to endure such a displeasure. We do not know what mood she showed at the time, but after her later contradiction against Kristina because she was not a boy, nothing good can be expected. For a wetnurse, she was given Lady Anna von der Linde, the mother of the baron of that name, who later became field marshal and councilman of the realm of Sweden. All we know about her is that Kristina gave her a pension.

At her baptism she was given the name Kristina Augusta: the first after Gustav Adolf's mother, just as the earlier little daughter had been named after her out of piety. The second name was chosen as an anagram of Gustava, after her father; perhaps one also thought of the ancient high meaning of the name Augustus.

A strange mistake is said to have occurred at her baptism: the Lutheran clergyman who baptised her, the king's grand chaplain, is said to have thoughtlessly made the sign of the Cross on her forehead with holy water, thereby greatly violating Lutheran church customs and being held responsible for this too. Although Kristina herself tells this and sees it as a coincidence for her subsequent conversion to the Catholic Church, it still has a great inner improbability: at that time, as Arckenholtz notes, holy water had not been used in Sweden for 100 years. But the sign of the Cross had been preserved in Sweden, as in several other Protestant countries; and the Swedish historians do not mention a word about the whole thing. Perhaps the story comes from the sign of the Cross, which was actually made, contrary to the custom of other Protestant countries: later, after her conversion, this might have been told to Kristina with embellishment, and in the state of mind in which she wrote her biography, she believed it easily.

According to Kristina's telling, the Queen soon took a strong aversion to her child: she could not bear it because, as she said, it was a girl and ugly; and in fact it was black and brown like a little Moor. Various accidents or deliberate clumsiness also seemed to threaten the child's life: a few days after the baptism, a large beam fell down and was bound to shatter the cradle in which the little one was sleeping if it touched it, which fortunately did not happen. One deliberately let her fall and, as Kristina assures us, tried a thousand other ways to rob her of life or health, but this left her with no other disadvantage than a somewhat high shoulder. She did nothing to correct this fault, but later concealed it so cleverly through clothing, gait and posture that it was hardly visible. It was assumed that these attempts were caused by emissaries that the King of Poland, Sigismund, who aspired to the crown of Sweden, kept at the court there. If the only heir to the throne died, the crown seemed certain to go to him.

Gustav Adolf, on the other hand, showed great love for his little daughter. Just one year after her birth, he summoned the Estates of the Realm and had them take a solemn oath of homage to the little princess. The hereditary throne was already guaranteed to the house of Karl IX by the Norrköping Union of Inheritance (1604), namely to the eldest unmarried princess in the absence of male heirs. This was confirmed for the present case in the Stockholm Riksdag resolution of December 24th, 1627, in which Kristina was declared heir to the realm in the event that Gustav Adolf died without a male heir. The consideration for Poland made the Estates particularly willing to do this. King Sigismund, who was at war with Sweden at the time, was all the prouder and more inflexible because Sweden did not yet have a prince who could succeed Gustav Adolf, so they wanted to show him that a successor already existed, namely in the person of a child, and a girl at that, of a few months of age.

Kristina also seemed to very quickly sense the difference in her parents' affection, displaying an equal difference in behaviour towards her father and mother which exceeded her years. Unfortunately, the King was absent most of the time in the first years of her childhood because the war with Poland took up his time. At the beginning of May 1627, when Kristina was not yet 5 months old, he left for the army again and stayed there throughout the summer. In the following two years he also spent the entire summer with the army and was only able to spend a few winter months in the bosom of his beloved family. And just as he performed brilliant deeds in this war and was crowned with glory, his heroism also caused him to face many dangers that seriously threatened his life. In addition, the negotiations regarding his participation in the German war continued throughout this entire time, and the care for the regulation of imperial affairs, which became unavoidable due to this far-reaching war (September 26, 1629, at Altmark), the German war had already been decided, and accession was declared by the estates (June 29, 1629). The following winter was entirely filled with preparations and preparations for war and for the complete arrangement of internal affairs; and soon the spring of 1630 appeared, the time for the King's last and world-historical profession.

Kristina tells us the following about these first years of her childhood. She was not yet two years old when a fatal illness attacked her while the King was making a trip to the mines. A courier was sent to him with the news. Driven by worry, he hurried back to Stockholm faster than any courier ever had. He found his child in her last hour and was inconsolable. His joy was all the more vivid when she recovered; and he testified to this publicly, and he testified his gratitude to Heaven through churchly celebrations.

Soon afterwards he took her with him on a journey to Kalmar accompanied by his wife, and here he put the child to a little test. The commander of the fortress doubted whether he should allow the crew and the artillery to give the usual salvos of honour. He feared that the child, not yet two years old, would be too frightened by this. So in order not to make any mistakes, he asked about it. The King swayed for a few moments; then he said: "Just shoot. She is the daughter of a soldier and she has to get used to it."

It happened: the volleys were given in all forms. And the little girl proved her father's trust. She laughed and clapped her hands; since she could not yet speak, she showed her joy with every possible gesture and demanded that they should shoot more. This little demonstration of intrepidity pleased her father immensely and increased his love for the child. Since then he always took her with him to military shows; and in everything she gave him evidence of a courage far beyond her years. He therefore often said to her jokingly: "Just you wait, I'll take you to places where you'll have a lot of fun."

Kristina regrets that his early death thwarted this promise and made it impossible for her to study under such a great master of war. Her subsequent masculine and warrior nature shows that she would just as easily have made friends with Minerva as a goddess of war as she worshipped her as a goddess of the arts of peace.


Above: Kristina as a baby with her/his/their parents. Drawing by Willem Hendrik Schmidt.

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